Dezember: Von Höhlenbewohnern und -gästen

Im Winter ist die Insektenwelt draußen im Ruhemodus und fliegende Insekten lassen sich kaum mehr finden.

Während einige bekannte Tagfalter wie z.B. das Tagpfauenauge, der Admiral und der kleine Fuchs als Erwachsene an kühlen und sicheren Verstecken überwintern, gibt es sogar Nachtfalter, die es ihnen gleich tun. Zum Beispiel verharrt die Zackeneule (Scoliopterix libatrix) in feuchten Kellern, Schuppen, Stollen und natürlicherweise in Höhlen und ist manchmal sogar von Tau überzogen. Eine einzelne Zackeneule ließ sich beim Überwintertn in einer kleinen Höhle an der Bode bei Thale im Harz entdecken.

Dort war sie in bester Gesellschaft: Echte Höhlenwesen gab es dort!

Überraschung herrschte als die Höhlenspinne Meta menardi gefunden wurde. Diese Spinne wird für ein Leben in völliger Kargheit überraschend groß (Körper etwa 15 mm) und baut Radnetze in Höhlen, mit denen sie Insekten und sogar Schnecken fängt. Viel leichter jedoch werden ihre weißen, birnenförmigen Kokons entdeckt, die im Schein der Taschenlampe geradezu leuchten. Sie kann ganzjährig erwachsen beobachtet werden, da in Höhlen aufgrund der konstanten Temperatur- und Feuchteverhältnisse der Einfluss  der Jahreszeiten ausgeschaltet wird.

Kokon der Höhlenspinne, Foto: Jonathan

Kokon der Höhlenspinne, Foto: Jonathan

Höhlenspinne, Meta menardi, Weibchen. Foto: Jonathan

Höhlenspinne, Meta menardi, subadultes Weibchen. Foto: Jonathan

Ebenso höhlenliebend, aber nicht ganz so abhängig wie ihre größere Verwandte, ist die Art Metellina merianae, welche in direkter Nachbarschaft in der Höhle saß. Sie kommt allerdings genauso gut an anderen feuchten Orten vor (z.B. Brücken). Übrigens sind sich beide so ähnlich, dass sie früher sogar zusammen in dieselbe Gattung gesteckt wurden.

Bild oben rechts: Höhlenspinne (Meta menardi), Foto: Jonathan

Verfasser: Jonathan

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