Stoppt die Weservertiefung! – ein Rückblick

Am 22. September machten wir DJNner uns mit der BUNDjugend Bremen und der Grünen Jugend Weser-Marsch gemeinsam auf, in Bremen über die Weservertiefung zu informieren. Als wir mit dem schweren Pavillon an der Schlachte am Weserufer ankamen, erwartete uns eine Überraschung. Es fand gerade die Maritime Woche in Bremen statt und der uns zugewiesene Platz war belegt (die Stadt hielt es offenbar nicht für notwendig, uns darüber zu informieren). Wir suchten uns einen anderen Platz unten an der Kaimauer. Unser Stand war gerade fertig, als sich der erste kräftige Regenschauer über uns ergoss. Als die Sonne wieder schien, bauten wir unseren Kartonstapel auf, der den immer größer werdenden Tidenhub veranschaulichen sollte. Vor der ersten Weservertiefung lag der Tidenhub bei ca. 30 cm, nun liegt er bei 4,20 Metern! Mit der geplanten Vertiefung würde er sich weiter erhöhen. Das birgt gerade in Zeiten des Klimawandels ein großes Sturmflutrisiko. Um viele Besucher auf uns aufmerksam zu machen, malten wir mit Kreide unsere Forderung: „Stoppt die Weservertiefung!“ auf die Flaniermeile.

Es waren viele Menschen zur Maritimen Woche gekommen, die sich die „spannenden“ Motorbootrennen anschauten. Wir unterhielten uns mit ihnen und verteilten Flyer an alle Interessierten. Wir erklärten ihnen, dass die Weservertiefung vor allem durch zwei Futtermittellieferanten vorangetrieben wird. Diese Firmen wollen eventuell genmanipuliertes Soja aus Südamerika für die Massentierhaltung anlanden. Die Nachteile für die Natur wären immens. Das schützenswerte Ökosystem der Weser-Flussauen wird bedroht, da durch die Vertiefung in des Flusses mehr Wassermassen mit erhöhter Geschwindigkeit aus den Seitenarmen in die Weser fließen. Diese Seitenarme sind aber Laichgründe vieler bedrohter Fischarten. Auch das Umland wird daher entwässert und viele Feuchtbiotope würden verschwinden. Das Naherholungsgebiet an der Wümme, eines Zuflusses der Weser, würde ebenfalls an Wert und Charakter verlieren. Außerdem würde sich die Brackwasserzone weiter ins Binnenland verschieben, was zur Folge hat, dass die heute landwirtschaftlich genutzten Flächen versalzen und nicht weiter nutzbar wären.

Unterstützer und Presse

Unterstützung bekamen wir von RobinWood, die ein großes Plakat an der Brücke entrollten.
Die Presse vom Regionalfernsehen (Beitrag in „Buten und Binnen“, Lokal-Magazin im NDR Bremen) und Radio Bremen stattete uns einen Besuch ab.
Die Ankündigung der Aktion in der TAZ hatte Besucher zu uns gelockt. Nach jedem Regenschauer konnten wir uns mit der Kreide wieder künstlerisch betätigen. Es war ein toller Tag mit vielen Sonnenstunden und es war schön sich mit anderen Gruppen zu vernetzen. Auch hatten wir das Gefühl viele Menschen erreicht zu haben. Wir hoffen, dass die Weservertiefung weiterhin gestoppt werden kann.

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