Rezension: Mertz, Peter (2017): Alpenpflanzen in ihren Lebensräumen. Haupt Verlag, Bern. 480S.

Von Hannes Öhm

 

Ich beschäftige mich seit längerer Zeit mit der mir umgebenden Flora. Ich finde es wichtig, dass neben Bestimmungsschlüsseln wie dem „Schmeil-Fitschen“ und dem „Rothmaler“ auch Bücher gibt, die auf anschauliche Weise gerade Botanikinteressierten, die aber keine Botanikexperten sind, die Flora vermitteln und somit das Interesse und die jeweilige Artenkenntnis steigern. Erst, wenn man einzelne Arten kennt, kommt erst das Interesse auf, noch mehr Pflanzenarten zu kennen. Es ist wichtig, dass es genügend Einsteigerliteratur für den „Amateur“ gibt. Jenen, der sich nur in der Freizeit mit der Flora beschäftigt und (noch) nicht auf dichotome Schlüssel übergegangen ist.

Bei dem Buch „Alpenpflanzen in ihren Lebensräumen“ von Peter Mertz 2. Auflage erschienen 2017 handelt es genau um ein solches Werk. Es gibt eine Übersicht über die besondere Flora der Alpen. Aber es handelt sich nicht nur wie es man sich vorstellt um ein einfaches Bestimmungsbuch mit den Arten geordnet nach Familie oder Farbe, nein, sondern es handelt sich um ein Buch indem die Arten nach in ihren Lebensräumen vorgestellt werden. Dabei unterteilt der Autor die Landschaft in 18 Lebensräume, die auch einzeln vorgestellt werden. Es handelt sich wahrlich um ein Buch, dass man auch gut ins Feld mitnehmen kann und auch zum rumschmökern verführt.

Durch die Artportraits kann man ziemlich einfach auf die Gattung kommen, sehr oft auch auf die Art. Bei schwierigen Gattungen, wie bspw. Weiden (Salix) oder Frauenmantel (Alchemilla) muss man jedoch wissen, dass es oft viele nicht einfach zu abgrenzende Arten gibt und deshalb die angegebene(n) Art(en) in manch Fällen nicht zutreffen werden. In einigen Fällen gibt es aber auch einen Hinweis. Für diese Gruppen sind dichotome Schlüssel bzw. Spezialliteratur zu nutzen.

Den Anspruch die Schwierigen Arten auseinanderzudividieren hat dieses Werk aber nicht, sondern möchte vielmehr mit den kurzen sehr informativen Artportraits (480 in der Zahl) einen Einblick in die Naturkunde der Alpen geben. Zudem bietet das Werk auch die Möglichkeit 28 Alpenregionen kennenzulernen, was das Buch auch ein wenig als Reiseführer interessant macht. Da sind auch die 35 Praxistipps interessant.

Und natürlich immer gilt:

Pflanzenbeobachten soll zu Guter Letzt eins: Freude bereiten.
Dieses Ziel erreicht das Buch!

 


 

Zum Buch auf der Website des Haupt-Verlags

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